Du möchtest den Insekten nicht nur Nahrung, sondern auch Unterschlupf bieten. Dann bist du hier richtig.
Es gibt eine breite Palette von Maßnahmen, die du umsetzen kannst: Von Ecken mit Reisighaufen, Blättern und trockenen Stängeln, in denen sie sich verkriechen oder auch überwintern können bis hin zu Insektennisthilfen (oft „Insektenhotel“ genannt) kannst du sie mit einfachen Mitteln in deinem Garten oder auf deinem Balkon unterstützen.
Und das Gute: Du musst dafür kein begnadeter Handwerker sein!
Wichtig ist, dass die Nisthilfen trocken, sonnig und windgeschützt stehen. Sie bleiben auch das ganze Jahr über draußen! Würden sie beispielsweise an einen wärmeren Standort gebracht, würden die Insekten früher schlüpfen und müssten sterben, da keine Nahrung für sie vorhanden ist. Die Insektennisthilfe wird auch nicht geputzt. Das übernehmen die Bewohner selbst. Wildbienen-Nachwuchs bleibt fast ein Jahr lang in der Brutzelle und überwintert dort. Im nächsten Jahr schlüpfen die Bienen, verpaaren sich und belegen ihre alten Brutröhren gleich wieder.
Die klassische Insektennisthilfe besteht meist aus Bohrlöchern in Holz und aus hohlen Stängeln. Wichtig ist dabei, dass die Löcher am Eingang und innen geglättet werden, damit sie nicht die zarten Flügel verletzen können. Worauf du außerdem noch achten musst, damit deine Nisthilfe wirklich hilfreich ist und nicht nur ein Deko-Element, das erfährst du hier. Auch einfache Bauanleitungen – von „Insektenhotel“ bis Brombeerstängel am Gartenzaun – gibt es.
Achtung: Viele der käuflich zu erwerbenden „Insektenhotels“ sind leider alles andere als gut gemacht. Schau dir daher die Tipps auch an, wenn du nicht selbst basteln, sondern kaufen möchtest.
Sehr ausführliche Bauanleitungen für verschiedene Insektennisthilfen und viel Hintergrundwissen findest du auch auf diesen Seiten:
Wenn du es etwas ausgefallener magst, kannst du auch einen abgestorbenen Baum im Garten stehen lassen und entsprechende Löcher hineinbohren. Oder du bildest mit den unterschiedlichen Elementen (Bambusstängel, Bohrlöcher im Holz) ein Muster in deiner Nisthilfe.
Du möchtest nicht selbst basteln? Hier gibt es eine Zusammenstellung von Bezugsadressen guter fertiger Insektennisthilfen:
Fast Dreiviertel unserer Wildbienen nisten im Boden. Schüttere Stellen im Rasen, sandige Beete oder eine spezielle, Sandarium genannte, Nisthilfe – es gibt viele Möglichkeiten, wie du ihnen helfen kannst.
Lehm ist für viele Arten ein wichtiges Baumaterial, das du ohne großen Aufwand zur Verfügung stellen kannst.
Vor allem im heißen Sommer herrscht Wassermangel. Durch Tränken hilfst du Insekten und anderen Tieren. Achte darauf, dass flache Bereiche vorhanden sind, damit kein Tier ertrinkt.
Durch Wildpflanzen und ungefüllte Blüten im Garten oder auf dem Balkon fütterst du schon sehr viele Insekten. Achte darauf, dass nicht nur im Frühjahr zur Hauptblütezeit der Tisch für Insekten reich gedeckt ist, sondern vor allem auch im Sommer und bis in den Herbst hinein bei dir regionale Wildpflanzen blühen.
Im zeitigen Frühjahr kannst du durch gezielte Fütterung einer Hummelkönigin auch einem ganzen Hummelstaat zur Existenz verhelfen:
Die Fülle der Insektenarten zu kennen, ist für einen einzelnen Menschen unmöglich. Alleine in Deutschland geht man von etwa 33 000 bekannten Arten aus.
Manche von ihnen sind einfach zu erkennen, wie z. B. das Tagpfauenauge. Andere sind von verwandten Arten nur unter dem Mikroskop zu unterscheiden, wie beispielsweise manche Käfer- oder Fliegenarten. Keine Sorge: Es ist auch nicht immer nötig, bis zur Art zu bestimmen. Die Ordnung oder die Gattung sind oft ausreichend und liefern viele Informationen.
Für die Bestimmung gibt es gute Hilfsmittel für dich!
Hier findest du Links zu Seiten, die sich intensiver mit verschiedenen Gruppen der Insekten beschäftigen und mit der Bestimmung und dem Verhalten der Arten:
Von Wissenschaftler*innen werden alle Lebewesen in ein System einsortiert, das ihre Verwandtschaftsbeziehungen widerspiegelt. Es ist so ähnlich aufgebaut wie ein Stammbaum. Je weiter es ins System geht, umso näher verwandt sind die Arten. Alles fängt mit sehr groß gefassten Gruppen an – wie z. B. dem Reich der Tiere – und endet mit der Art. Die wissenschaftlichen Artnamen haben den Vorteil, dass sie weltweit verstanden werden – unabhängig von der Muttersprache – und dass sie eindeutig sind. Verwirrungen wie im Deutschen, wo unter „Butterblume“ je nach Region verschiedene Arten von Löwenzahn bis Hahnenfuß verstanden werden, gibt es bei wissenschaftlichen Namen nicht.
Wie das System aufgebaut ist, siehst du hier am Beispiel eines Schmetterlings, des Tagpfauenauges:
Du siehst, dass der wissenschaftliche Artname immer aus zwei Teilen besteht: Dem Gattungsnamen und einem Zusatz, der die Art charakterisiert. Sehr nah verwandte Lebewesen haben den selben Gattungsnamen. Beim Tagpfauenauge wäre das z. B. der Kleine Fuchs = Aglais urticae.
Wann und warum diese Benennung mit lateinischen Namen eingeführt wurde, wird hier für Kinder auch sehr schön erklärt.
Hier findest du Aktionen rund um Insekten, wie zum Beispiel bundesweite Schmetterlings-Zähl-Wochen. Sei Teil davon und trag mit deinen Beobachtungen zu einem besseren Verständnis des Zustandes unserer Insektenwelt bei.
Unter dem Titel „Insektensommer“ gibt es sowohl eine App zur Artbestimmung, als auch eine bundesweite Zählaktion von Insekten – jeweils im Juni und im August.
Schmetterlinge sind – wie andere Insekten auch – auf dem Rückgang. Um die Situation genauer zu erfassen, gibt es seit 2001 die bundesweite Tagfalter-Erfassung durch Ehrenamtliche.
Der NABU-Landesverband NRW initiiert jährlich vom 15. Juni bis 15. Juli die Zählaktion „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird´s bunt!“. Erfasse und übermittle die Schmetterlinge, die du beobachten kannst.
Diese Zählaktion läuft zwar nur in NRW, aber auf der Seite findest du auch jede Menge Informationen zur Artbestimmung und Gestaltung von Schmetterlingsgärten.
Du möchtest lieber mit anderen zusammen die Insektenwelt erfassen? Hier findest du Insektensommer-Termine in deinem Bundesland (und falls es noch keine geben sollte, frag beim NABU vor Ort nach):