Insekten

Sie sind wichtig und sie werden immer weniger. Das ist inzwischen in aller Munde und oft zu lesen. Gleichzeitig wird oft nicht erwähnt, warum wir sie denn tatsächlich brauchen – außer für die Bestäubung von Obst und Gemüse.

Tatsächlich sind Insekten ein wesentlicher Pfeiler unserer Ökosysteme! Ohne sie bricht die Natur, wie wir sie kennen, zusammen. Nicht nur Blumen, Singvögel, Fledermäuse und andere Insektenfresser würden verschwinden. Alle Pflanzen und Tiere, die direkt oder indirekt von Insekten abhängen, würden aussterben. Ohne Insekten würden sogar unsere Böden ihre Fruchtbarkeit verlieren.

Natur ist ein perfektes Zusammenspiel aus lebenden Organismen und physikalischen Gegebenheiten, die miteinander zu einer Art Netz verknüpft sind. Mit jeder Art, die seltener wird oder ganz verschwindet, bekommt dieses „Lebensnetz“ Löcher und droht schließlich zu zerreißen.

Foto: Otto de Zoete

Das sind die wichtigsten Aufgaben der Insekten:

Foto: Otto de Zoete

Insekten als Bestäuber

Nicht nur Obst und Gemüse werden von Insekten bestäubt! Auch 80 Prozent aller Wildpflanzen, d. h. vier von fünf Arten sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Nur 20 Prozent der Arten werden auf andere Art – meist vom Wind – bestäubt. Verschwinden die Insekten, verschwinden 80 Prozent der Wildpflanzenarten. Übrig blieben vor allem Nadelbäume, Gräser, Farne und Moose.

Insekten als Müllabfuhr und Bodenverbesserer

Altes Laub, tote Tiere, abgestorbene Pflanzen, Kot – Insekten räumen es weg. Sie fressen und verdauen diese großen Teile und machen sie so besser zugänglich für noch kleinere Zersetzer wie Pilze, Einzeller und Bakterien. Am Ende dieser Zersetzungskette ist aus dem natürlichen „Abfall“ wieder nährstoffreicher Boden geworden.

Aber nicht nur das: Insekten und ihre Larven durchwühlen den Boden. Sie belüften ihn und arbeiten neues Material ein.

Dungfliegen
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Insekten als Futter

Insektenfresser sind auf Insekten angewiesen, so weit so einfach. Igel, Fledermäuse, Spitzmäuse und manche Amphibien, Reptilien und Vögel fallen dir vielleicht sofort dazu ein. Tatsächlich sind aber auch noch andere Tiere betroffen, beispielsweise die Körnerfresser unter den Singvögeln: Fast ausnahmslos brauchen sie für die Aufzucht ihres Nachwuchses Insekten! Fehlen die Insekten, verschwinden also nicht nur die typischen Insektenfresser, sondern beispielsweise auch diese Vögel.

Insekten als Mini-Kläranlage

Vor allem die Larven einiger Insekten betätigen sich auch im Wasser als Filtrierer. Sie ernähren sich von organischem Material, kleinen Schwebteilchen, die sie aus dem Wasser filtern. Die Arbeit einer einzigen Larve fällt dabei nicht auf. In ihrer Gesamtheit leisten sie aber einen Beitrag zur Reinhaltung unserer Gewässer.

Insekten und Insektenlarven halten außerdem – in gesunden Böden – Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor zurück. So werden sie nicht in unser Grundwasser ausgewaschen.

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Foto: Otto de Zoete

Insekten als Helfer gegen Plagegeister

Insekten sind Teil der natürlichen Nahrungskreisläufe. Auch innerhalb der Insekten gibt es ein Fressen und Gefressen-Werden. So lästig Wespen am Kaffeetisch im August manchmal sein können, so wichtig sind sie doch auch für das Ökosystem und sogar als Helfer im Garten! Ein großes Wespenvolk verspeist pro Tag bis zu 1 kg Insekten! Auch Marienkäferlarven, die sich von Blattläusen ernähren oder Schlupfwespen, die Insektenlarven parasitieren sind – wie viele andere Arten – Teil des natürlichen Gleichgewichtes, das sich in deinem Naturgarten einstellt.

Insekten als Gärtner

Manche Pflanzen nutzen Ameisen als „Samen-Taxi“. Vor allem Frühblüher im Wald, in dessen Krautschicht es kaum Wind gibt, bedienen sich der sechsbeinigen Helfer. An ihrem Samen ist das sogenannte Elaiosom, ein leckeres Anhängsel, das Eiweiße, Zucker und Fette enthält. Ameisen sammeln diese Samen daher ein und tragen sie zu ihrem Nest. Haben sie das Elaiosom abgeknabbert, werden die Samen wieder aus dem Nest herausgetragen. Und nicht nur das: Die Samen werden zum Teil sogar an passenden Orten abgelegt, sonnig oder schattig – je nachdem, was die entsprechende Pflanzenart an Standortbedürfnissen hat!

Ameisenhügel
Daniela Kupschus

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