(Galium verum)
Das Echte Labkraut dient 15 Schmetterlingsarten als Raupenfutter und versorgt Wildbienen mit Pollen. Es ist ein sogenannter „Spreizklimmer“ und kann daher mit seinen steifen, nach unten gerichteten Blättern entlang anderer Pflanzen in die sonnige Höhe klettern. Die Verbreitung der vielen Samen erfolgt meistens über Ameisen und durch die Mägen anderer Tiere. Wer ein knalliges Gelb im Garten bevorzugt, ist bei dem Echten Labkraut genau richtig. Es vermehrt sich durch Ausläufer und zahlreiche Samen, die vor allem von Ameisen verbreitet werden. Wenn du seine Ausbreitung beschränken möchtest, kann die Haltung in Pflanzengefäßen sinnvoll sein.
Pflanzen: Das Echte Labkraut kannst du von Frühling bis Herbst pflanzen. Pro Quadratmeter pflanzt du max. 10 Pflanzen.
Pflege: Es braucht keine besondere Pflege, nur wenn es in Pflanzgefäßen steht, solltest du es bei Trockenheit ab und zu gießen. Zu viel Feuchtigkeit mag es nicht. Im Garten übersteht es längere Trockenphasen mit Hilfe seiner tief in die Erde reichenden Wurzeln.
Schon gewusst? Das Echte Labkraut erhielt seinen Namen, da es Labenzyme enthält, die eine milchgerinnende Wirkung haben und das Lab aus Kälbermägen ersetzen können. Somit wurde früher mit dem Wildkraut Käse hergestellt, was teilweise heute noch als Tradition weitergeführt wird. Chester-Käse erhält so seine gelb-orange Farbe und den typischen Geschmack.
(Ceratina cyanea)
Der Name der kleinen Wildbiene resultiert aus den kurzen, keulenförmigen Fühlern. Die Tiere schlüpfen bereits im Herbst und überwintern als erwachsene Tiere in hohlen Stängeln. Obwohl sie solitär leben, sind im Winterquartier oft bis zu 30 Tiere zusammen. Nach der Überwinterung folgt die Paarung im Frühjahr. Die Weibchen der Gattung Keulenbienen sind insgesamt führsorglicher als viele andere Wildbienenarten. Sie beschützen ihre Brut und verdecken bei akuter Gefahr den Nisteingang mit ihrem eigenen Hinterleib. Außerdem können sie zum Schutz der Brut ein ameisenabschreckendes Sekret und hohe störende Töne von sich geben. Wer diese Art unterstützen möchte, kann abgestorbene, markhaltige Stängel stehen lassen.
Lebensraum: Ruderalflächen, Magerwiesen, alte (Weinberg-)Brachen, Waldränder, Kahlschläge und Waldlichtungen, Feldhecken, auch im Siedlungsbereich
Blüten: Sie sammelt Pollen und Nektar an den Blüten vieler verschiedener Arten (= polylektisch) aus insgesamt 11 Pflanzenfamilien. Auch am Echten Labkraut sammelt sie gern.
Nistplatz: Überwinterung und Nistplatz in hohlen oder markhaltigen Pflanzenstengeln (Distel, Königskerze, Brombeere, Beifuß, Holunder, Weinrebe etc.)
Verwandtschaft: Weltweit gibt es 350 verschiedene Keulhornbienen-Arten, in Deutschland leben außer der Gewöhnlichen Keulhornbiene noch zwei weitere Arten.
Schon gewusst? Die Pollen der unscheinbaren, nackt wirkenden Biene werden während des Rückflugs zum Nest hauptsächlich im Kropf transportiert und im Nest – zusammen mit dem Nektar – ausgespuckt.