(Achillea millefolium)
Die Schafgarbe ist eine Meisterin der Täuschung: Sie blüht groß und auffällig und hat gleichzeitig doch nur winzige Blüten! Dieser Trick gelingt ihr, indem ihre winzigen Blüten dicht an dicht nebeneinander in einer Ebene stehen und dadurch als eine große Blüte erscheinen. Auch andere Pflanzen, wie beispielsweise die Wilde Möhre, bedienen sich dieses Tricks und ähneln der Schafgarbe im Aussehen.
Diese Täuschung ist jedoch für die Insekten kein Nachteil, ganz im Gegenteil. Wenn sie angeflogen kommen, werden sie mit Nektar und Pollen belohnt. Als Besucher kannst du zum Beispiel das kleine Wiesenvögelchen (ein Schmetterling), Bienen oder Schwebfliegen entdecken. Darüber hinaus ist die Gewöhnliche Schafgarbe auch Nahrungspflanze für viele Nachtfalter, deren Raupen an ihren Blättern fressen.
Pflege: Im Garten wächst die Schafgarbe vor allem auf lockeren, nicht zu nassen Böden.
Vor dem Pflanzen kannst du den Boden mit etwas Kompost anreichern, denn sie mag es gerne nährstoffreich. Wenn du einen lehmigen Garten hast, mische an ihrem Standort etwas Sand unter. Vor dem Pflanzen kannst du den Wurzelballen kurz tauchen. Gepflanzt wird im Frühjahr oder Herbst. Pflanze die Schafgarbe mit ca. 40cm Abstand.
Nachträgliches Düngen ist nicht nötig. Gieß die Schafgarbe nicht zu oft, Staunässe mag sie gar nicht!
Die Schafgarbe ist schnittverträglich. Sie bildet Ausläufer und kann dadurch wandern. Alle 2 – 4 Jahre kannst du sie auch teilen.
Schon gewusst? Schafe mögen nur die Blätter, nicht aber die Blütenstände der Schafgarbe und haben ihr so zu ihrem Namen verholfen! Wie kleine Garben – die Bündel, in denen früher das geerntete Getreide auf dem Feld aufgestellt wurde – bleiben sie auf einer Schafweide stehen.
(Andrena flavipes)
Einer Honigbiene äußerlich sehr ähnlich, so summt die Gemeine Sandbiene durch den Garten. Sie ist bei den Blüten nicht wählerisch und besucht viele verschiedene Arten. Eines jedoch haben diese Blüten gemeinsam: Sie haben keine tiefen Blütenkelche, sondern der Nektar ist leicht zu erreichen. Die Gemeine Sandbiene (so wie die anderen 125 Sandbienen-Arten, die es in Deutschland gibt) gehört zu den kurzzungigen Bienen – anders als die Honigbiene, die eine lange Zunge besitzt. Die Schafgarbe mit ihren kleinen, flachen Blüten wird von der Gemeinen Sandbiene deshalb gerne besucht.
Ihre Nester gräbt die Gemeine Sandbiene in den Boden, gerne auch im Rasen an etwas „dünnen“ Stellen. Es lohnt sich also, nicht überall nachzusäen und so dieser Biene (und anderen bodenbrütenden Wildbienen) einen Nistplatz zu bieten. Angst muss man deshalb jedoch nicht haben. Sandbienen verteidigen ihre Nester nicht, sondern fliehen bei Bedrohung. Außerdem können sie mit ihrem feinen Stachel in der Regel die menschliche Haut nicht durchdringen.
Zwei Generationen haben Gemeine Sandbienen pro Jahr. Die Nachkommen der zweiten Generation überwintern im Boden und schlüpfen im nächsten Frühjahr.
Lebensraum: Waldränder, Sand- und Lehmgruben, Gärten, Parks
Blüten: Die Gemeine Sandbiene besucht die Blüten vieler verschiedener Arten (= polylektisch) aus insgesamt 18 Pflanzenfamilien.
Nistplatz: Sandige oder lehmige Böden, in die das Weibchen einen 20 cm tiefen Nistgang gräbt mit zwei bis drei Brutzellen. An günstigen Standorten nisten manchmal mehrere hundert Bienen nah beieinander! Gemeine Sandbienen bilden jedoch keine Sozialgemeinschaft, sondern werden von den guten Bedingungen angelockt.
Verwandtschaft: Es gibt 126 Sandbienen-Arten in Deutschland, von denen aber nur 36 Arten nicht gefährdet sind! Viele Arten sehen sich sehr ähnlich und können nur von Spezialisten sicher bestimmt werden.
Schon gewusst? Eine verwandte Art, die Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) ist eine wahre Tiefbau-Meisterin! Ihre Nistgänge gräbt sie oft über einen halben Meter tief in die Erde! Dabei ist sie selbst nur 10 – 14 mm groß! Wenn wir als Mensch das leisten wollten, müssten wir ohne Schaufel und Hacke einen ca. 75 Meter tiefen Brunnen graben!