Gewöhnlicher Natternkopf

Wuchshöhe 60 – 80 cm
Blütezeit Juni - September
Standort sonnig auf mäßig trockenen oder trockenen, gerne mageren und sandigen Böden
Lebensdauer zweijährig, Selbstaussaat

(Echium vulgare)

Den auffälligen Natternkopf findet man vor allem auf sonnigen Ruderalflächen, wie Bahnanlagen, Industrieflächen, sowie auch auf Trockenrasen. Sein Aussehen ist auf jeden Fall speziell und ein echter Hingucker! Die borstigen Haare an Stängeln und Blättern zeigen eindrucksvoll warum die Pflanze zu den Raublattgewächsen (Boraginaceae) gehört. Seinen deutschen und seinen wissenschaftlichen Namen hat er aufgrund seiner Blüten, die an züngelnde Schlangenköpfe erinnern. Griechisch „echis“ bedeutet Natter und daraus wurde der Gattungsname Echium abgeleitet.

Die Pflanze ist eine sehr gute Bienenweide und auch viele Schmetterlinge, wie z. B. Zitronenfalter, Segelfalter, Schwalbenschwanz, Großer Kohlweißling, Distelfalter, verschiedene Dickkopf- und Eulenfalter fliegen auf den Natternkopf. Von Schnecken wird er, zur Freude von Gärtnerinnen und Gärtnern, gemieden.

Pflanzen: in ausreichend tiefem Pflanzloch mit 40 cm Pflanzabstand, vorsichtig angießen.

Pflege: Der Natternkopf verträgt keine Staunässe, aber gleichzeitig musst du zu Beginn auf eine gute, gleichmäßige Wasserversorgung achten! Danach ist er sehr pflegeleicht und braucht auch keinen Dünger – dieser schadet ihm eher.

Schon gewusst? Im Altertum galt der Natternkopf, obwohl – wie viele andere Pflanzen auch – absolut wirkungslos, als Mittel gegen Schlangenbisse. Tatsächlich scheint er bei längerer Einnahme sogar eine leberschädigende und karzinogene Wirkung zu haben. Vielleicht wurde die Wirkung gegen Schlangenbisse aus dem Namen abgeleitet.

Natternkopf-Mauerbiene

Größe 11 – 13 mm
Flugzeit Juni – Mitte September

(Osmia adunca)

Die Hauptsache für diese Mauerbienen-Art ist – wie ihr Name schon verrät – das Vorkommen von ausreichend großen Natternkopf-Beständen. Diese müssen dann noch in der Nähe geeigneter Nistplätze stehen, da die Natternkopf-Mauerbiene, wie andere Wildbienen auch, keine großen Strecken zwischen Nest und Blüten zurücklegt. Allerdings ist sie bei der Wahl des Hohlraumes, in den sie ihr Nest baut, weit weniger wählerisch, als bei der Nahrungspflanze. Hier braucht sie den Natternkopf – keine andere Pflanze!

Lebensraum: Felsfluren, aufgelassene Kiesgruben und Steinbrüchen, reich strukturierte Weinbergbrachen, steinige Böschungen, vereinzelt auch im Siedlungsbereich

Blüten: streng oligolektisch, d.h. ausschließlich am Natternkopf

Nistplatz: Die Natternkopf-Mauerbiene nistet in bereits vorhandenen Hohlräumen, unter anderem in Mauern, alten Fachwerkgebäuden, angewitterten Fels-, Lehm- und Lößwänden sowie in Totholzstrukturen (Zaunpfählen, Bäumen, etc.), in hohlen Pflanzenstängeln und auch in verlassenen Nestern anderer Wildbienen. Sehr gerne nistet sie auch in Nisthilfen mit einem Innendurchmesser von 6 mm. Mittels Nisthilfen in der Nähe deiner Natternkopf-Pflanzen kannst du diese Wildbienen-Art daher gut unterstützen.

Verwandtschaft: Mauerbienen gehören zu den häufigsten Solitärbienen. Insgesamt kennen wir 347 Arten der Gattung Osmia. Die meisten von ihnen leben auf der Nordhalbkugel. In Deutschland kommen 46 Osmia-Arten vor.

Schon gewusst? Im Sommer suchen die Männchen gezielt Natternkopfblüten auf und warten dort auf die Nektar und Pollen sammelnden Weibchen. Du kannst diese Art auch im Siedlungsraum antreffen, also Augen auf … die Männchen sind fuchsbraun, während Weibchen grau sind.