Wiesen-Glockenblume

Wuchshöhe 20 – 50 cm
Blütezeit Mai – Juli
Standort sonnig auf mäßig frischen, lockeren, sandig humosen oder reinen Ton-Lehmböden
Lebensdauer zwei- bis mehrjährig, erhält sich auch durch Selbstaussaat

(Campanula patula)

Die Wiesen-Glockenblume hat die typischen blauen Glöckchen-Blüten, die sich nach der Sonne ausrichten. Ihre Kapselfrüchte enthalten ganz winzig kleine Samen. Die Wiesen-Glockenblume ist ein regelrechtes Bienen- und Hummelbankett. Neben Besuchern, wie der Garten-Blattschneiderbiene, hat sie auch einen ganz exklusiven Versorgerjob: Die Glockenblumen-Scherenbiene ist auf Glockenblumen spezialisiert und könnte – wortwörtlich – ohne sie nicht leben.

Pflanzen: Frühjahr bis Herbst in lockerem Boden, der Kalk enthalten kann, aber nicht ausgesprochen sauer sein darf. Die Wiesen-Glockenblume ist schnittverträglich.

Pflege: Regelmäßig gießen, aber keine Staunässe, hin und wieder ein wenig düngen.

Schon gewusst? Glockenblumen (Gattung Campanula) sind tatsächlich keine natürliche Gruppe, d.h. nicht alle sind nahe miteinander verwandt. Manche haben eine entsprechende Blütenform entwickelt, weil sie sich an ähnliche Bedingungen angepasst haben.

Garten-Blattschneiderbiene

Größe 12 – 15 mm
Flugzeit Ende Juni – August

(Megachile willughbiella)

Von Blattschneiderameisen in den Tropen haben viele schon gehört, aber die wenigsten kennen die bei uns heimischen Blattschneiderbienen! Auch sie schneiden mit ihren Mundwerkzeugen Blattstückchen heraus, um damit in Hohlräumen ihre Brutzellen auszukleiden, in denen ihre Larven heranwachsen. Wenn du also kreisrunde Löcher von ca. 1 cm Durchmesser entdeckst, dann freu dich: Blattschneiderbienen leben bei dir! Übrigens sammeln sie den Pollen nicht etwa an den Beinen, wie die Honigbienen, sondern besitzen eine Bauchbürste für das Sammeln und den Transport von Pollen.

Lebensraum: Waldränder, Waldlichtungen, strukturreiche Weinberge, häufig auch im Siedlungsbereich (Gärten und Parks).

Blüten: als polylektische, d. h. nicht spezialisierte Art sammelt sie Pollen von Blüten aus sechs verschiedenen Pflanzenfamilien.

Nistplatz: Sie nistet in selbstgegrabenen Gängen in morschem Holz oder in der Erde, aber auch in vorhandenen Hohlräumen, z. B. in Fraßgängen in totem Holz, in Fugen von Fachwerkhäusern und Trockenmauern oder in Nisthilfen.

Verwandtschaft: In Deutschland sind 22 Arten der Gattung Megachile bekannt. Die indonesische Blattschneiderbiene Megachile pluto, auch als Wallace-Riesenbiene bezeichnet, ist eine der größten Bienen der Welt: Die Weibchen werden bis zu 39 mm lang.

Schon gewusst? Die Garten-Blattschneiderbiene hat eine kuriose Art der Nahrungsbeschaffung: Durch Vibration der indirekten Flügelmuskulatur kann sie Pollen, z. B. aus den Blüten des Klappertopfes, gewinnen. Diese Verhaltensweise wird „buzzing“ genannt – wenn du sie schon mal belauschen konntest, weißt du auch warum.