Heil-Ziest

Wuchshöhe 40 – 100 cm
Blütezeit Juni – August
Standort sonnig bis halbschattig, wechselnde Feucht- und Trockenphasen, sehr anpassungsfähig – verträgt Lehm- und Tonböden.
Lebensdauer mehrjährige Staude

(Betonica officinalis)

Der Heil-Ziest war ein Star in der frühen Heilmedizin und ist beliebt bei Insekten. Er bietet vielen heimischen Schmetterlingen und Wildbienen eine Futterquelle. Für den Heilziest-Dickkopffalter (Carcharodus flacciferus), der der Pflanze sogar seinen Namen verdankt, dient er als Raupenfutterpflanze.

Der Heil-Ziest gehört zu den „Lippenblütlern“ (Lamiaceae) und begeistert durch seine rosa bis violett gefärbten Ober- und Unterlippen. Seine Lebensräume werden jedoch knapp. In einigen Bundesländern rutschte er bereits zu den gefährdeten Pflanzen auf die Rote Liste und es ist zu befürchten, dass er bald auch deutschlandweit zu den bedrohten Arten zählt.

Pflanzen: Pflanze den Heil-Ziest im Frühjahr oder Herbst mit 30 cm Pflanzabstand und gieße ihn zu Beginn häufiger.

Pflege: Bei Trockenheit regelmäßig gießen, aber er verträgt keine Staunässe. Du musst ihn nicht düngen. Der Heil-Ziest ist schnittverträglich. Lass seine Samenstände bis ins Frühjahr stehen als Überwinterungsort.

Schon gewusst? Früher durfte der Heil-Ziest in keinem Heilkräuter-Garten fehlen, schließlich galt er als Wunderwaffe gegen alle möglichen Krankheiten und Gifte. Heutzutage weiß man, dass seine Heilwirkung eher milder ist.

Garten-Wollbiene

Größe M: 14 – 18 mm, W: 11 – 12 mm
Flugzeit Juni – September/ Oktober

(Anthidium manicatum)

Auch wenn ihr Äußeres eher auf eine Wespe schließen lässt, gehören die Garten-Wollbienen zu den Bienen. Ihre Flugkünste erinnern hingehen an eine Schwebfliege, da die Wollbiene einen schnellen Flug hinlegt und in der Luft „stehen“ kann.

Während der Paarungszeit besetzen die Männchen eigene Reviere mit bevorzugten Blütenpflanzen der Weibchen. Dieses Revier wird nun vehement verteidigt. In der Luft schwebend hält die männliche Wollbiene Ausschau. Entdeckt sie ein sich näherndes Insekt, wird es angegriffen und verscheucht. Auch größere Insekten wie Hummeln werden verjagt.

Gute Chancen einen solchen Angriff mitzuerleben, hast du in der Nähe von Lippenblütlern (Lamiaceae), wie z. B. dem Heil-Ziest. Dabei stürzt sich das Wollbienen-Männchen auf den Eindringling und sticht mithilfe von Dornen am Hinterleib auf ihn ein. Hierbei kann es sogar passieren, dass der Eindringling flugunfähig gemacht wird, ein einmaliges Verhalten unter den Wildbienen!

Lebensraum: Gärten und Parks, Trockenhänge, Waldränder, Lehm- und Tongruben etc.

Blüten: Die Garten-Wollbiene ist eingeschränkt polylektisch, d.h. sie besucht zwar verschiedene Blüten, aber nicht so viele unterschiedliche, wie das bei polylektischen Bienen der Fall ist. Besonders häufig ist sie an Pflanzen aus den Familien der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und Lippenblütler (Lamiaceae), aber auch an bestimmten Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Sie bevorzugt zygomorphe Blüten, d. h. Blüten, die eine Symmetrieebene haben, wie z. B. der Wiesensalbei und nicht radiärsymmetrische Blüten, wie z. B. Löwenzahn oder Gänseblümchen.

Nistplatz: Nistet in vorgefundenen Hohlräumen verschiedener Form und Größe, z. B. in Erdlöchern, in Felsspalten, zwischen gelockertem Mauerwerk, in breiten Spalten alter Balken und Pfosten, in Hohlräumen von Löss- und Lehmwänden, in Löchern poröser Schlacken, in verlassenen Nestern von Pelzbienen. Sie baut meist Haufennester und keine Liniennester (wo die Brutzellen hintereinander liegen).

Schon gewusst? Der Name Wollbiene kommt von ihrer Art des Nestbaues. Hierzu sucht sie Pflanzenhaare bestimmter Pflanzenarten und polstert die Brutzellen damit aus. Dafür eignen sich besonders gut verschiedene Ziest-Arten, aber auch die Strohblume, Muskatellersalbei und Wolliger und Roter Fingerhut. Die Wolle im Nest schützt die Larven vor Feuchtigkeit und Pilzbefall.