(Succisa pratensis)
Zu erkennen ist der Teufelsabbiss an der am Boden liegenden Rosette und dem aufrechten Stängel mit halbkugeligem, köpfchenförmigem Blütenstand, welcher aus 50-80 Einzelblüten besteht. Diese Blütenstände sind etwas Besonderes: Sie blühen nicht von unten nach oben auf, wie man es erwarten würde, sondern von verschiedenen Zonen aus!
Ein Rhizom, auch Wurzelstock genannt, dient als Speicher- und Überdauerungsorgan und reicht bis zu 50cm tief in den Boden. Dieses Rhizom ist auch für den Namen verantwortlich, da das unterste Ende meist abgefault ist und wie „abgebissen“ aussieht.
Interessant ist der Teufelsabbiss für viele Schmetterlingsarten wie den Landkärtchenfalter und das Große Ochsenauge, aber auch für verschiedene Wildbienen und Zweiflügler, wie beispielsweise Schwebfliegen.
Pflanzen: Frühjahr bis Herbst
Pflege: Der Teufelsabbiss braucht keine besondere Pflege, allerdings solltest du immer für genügend Wasser sorgen, er verträgt es auch feucht zu stehen. Wenn du ihn zurückschneiden möchtest, kannst du das im Frühjahr tun.
Schon gewusst? Dem „abgebissenen“ Rhizom wurden früher antidämonische Wirkungen zugeschrieben und man trug es zum Schutz um den Hals oder hängte es in Stallungen auf.
(Araschnia levana)
Lange Zeit hat das Landkärtchen ein Geheimnis bewahrt: Es bringt im Jahr zwei Generationen hervor, die sich so stark im Aussehen unterscheiden, dass sie für zwei verschiedene Arten gehalten wurden. Erst 1829 zeigten Zuchtversuche im Labor, dass die so unterschiedlich aussehenden Falter direkte Nachkommen sind.
Die Frühjahrsgeneration, die aus den überwinterten Puppen schlüpft, ist braunorange, die Sommergeneration schwarz mit weißen Bändern. Dieser sogenannte Saison-Dimorphismus wird von der Länge des Tageslichtes während der Raupenentwicklung gesteuert. Die Unterseite der Flügel unterscheidet sich bei beiden Generationen jedoch nur wenig. Sie erinnert mit ihren rotbraunen und weißen Linien an eine Landkarte und hat dem Falter seinen Namen eingebracht.
Lebensraum: halbschattige Lebensräume an Wäldern und Gewässernähe, aber auch in anderen Biotopen zu finden, braucht zur Eiablage einen Standort mit Brennnesseln
Futterpflanzen: Auf die Unterseite von Brennnesseln werden jeweils 8- 10 Eier zu Türmchen gestapelt abgelegt. Die Eiablage findet mittig auf den Pflanzen statt, sodass die Raupen die ältesten und die jüngsten Blätter nicht fressen und die Brennnessel nur in der Mitte kahl wird. Neben Brennnesseln ernähren sich die Raupen seltener auch von Gewöhnlichem Klettenkerbel.
Verwandtschaft und Verwechslung: Die Gattung Araschnia umfasst sieben Arten, davon kommt aber nur das Landkärtchen in Mitteleuropa vor! Verwechslungsgefahr besteht jedoch auf den ersten Blick mit zwei Faltern aus ganz anderen Gattungen: Den Landkärtchenfaltern der Frühlingsgeneration ähnelt der Kleine Fuchs (Aglais urticae), denen der Sommergeneration der Kleine Eisvogel (Limentis camilla).
Schon gewusst? Die Türmchen bei der Eiablage sind einzigartig unter den Schmetterlingen. Vor allem die Eier der Sommergeneration sind durch diese Ablageweise gut getarnt und vor Fressfeinden geschützt, da die Türmchen auf den ersten Blick den Blütenständen der Brennnesseln ähneln, die dann schon blühen.