Roter Fingerhut

Wuchshöhe 80 – 100 cm
Blütezeit Juni – Juli
Standort sonnig bis halbschattig auf frischen, neutral bis sauren, kalkarmen, lockeren und humusreichen Böden.
Lebensdauer zweijährig, Selbstaussaat

(Digitalis purpurea)

Im ersten Jahr bildet der Rote Fingerhut nur eine Blattrosette aus. Im zweiten Jahr treibt er dann den hohen Spross, an dem oben die Blüten sitzen. Diese richten sich zum Licht hin aus. Seinen deutschen Namen hat er von der Form der Blüten, die einem Fingerhut ähnelt. Der Gattungsname Digitalis leitet sich vom lateinischen Wort digitus ab, das Finger bedeutet.

Der Rote Fingerhut ist eine typische Hummelblume Kleineren Insekten wird das Krabbeln in die Blüte durch sogenannte Sperrhaare verwehrt, die senkrecht in der Blüte stehen.
Der Rote Fingerhut ist hoch giftig! Sein Gift, ein sogenanntes Herzglykosid, wird in der Medizin zur Stärkung des Herzens eingesetzt. Doch hier zu experimentieren ist nicht empfehlenswert! Schon 2 – 3 Blätter des Fingerhuts sind tödlich!

Pflanzen: Du kannst ihn ganzjährig pflanzen, am besten in Gruppen von 3 – 10 Stück mit einem Pflanzabstand von 30 – 40 cm. Er hat sehr lange, empfindliche Pfahlwurzeln und braucht entsprechend tiefen Boden.

Pflege: Der Rote Fingerhut mag es nicht zu trocken, gieße ihn daher regelmäßig. Den Boden kannst du bei Bedarf mit Humus verbessern, eine Laubmulch-Schicht mag der Fingerhut auch. Wenn du den Fingerhut direkt nach dem Verblühen zurückschneidest, wird er mehrjährig und blüht im Folgejahr erneut, allerdings weniger kräftig. Beim Kontakt mit der Pflanze trägst du am besten Handschuhe, da sein Gift die Haut reizen kann.

Schon gewusst? Die Blüten des Roten Fingerhuts erblühen am Stängel von unten nach oben. Dabei ist jede einzelne Blüte zuerst männlich und später weiblich.

Gartenhummel

Größe Königinnen: 17-20 mm, Arbeiterinnen: 14-16 mm, Männchen 13-15 mm
Flugzeit Königin von Mitte März – Mitte Mai, Arbeiterinnen von Anfang Mai – Ende Juli, Drohnen von Ende Juni – Ende Juli. Eine zweite Generation kann bis in den September beobachtet werden.

(Bombus hortorum)

Die Gartenhummel ist eine häufige Hummelart. Sie ist leicht zu verwechseln mit der ebenfalls sehr häufigen Dunklen Erdhummel. Während die Erdhummel jedoch zwei breite gelbe Querstreifen (an Nacken und Hinterleib) aufweist, besitzt die Gartenhummel noch einen dritten gelben Streifen im Brustbereich. Auch ist die Gartenhummel weniger behaart und sieht gestreckter aus. Besonders auffällig sind ihr langer Kopf und ihr Saugrüssel, der bis zu 21 mm lang ist und ihr Zutritt zum Nektar in tiefen Blütenkelchen gewährt. Die Gartenhummel zählt also zu den langrüsseligen Hummeln, während die Erdhummel eine kurzrüsselige Hummel ist.

Die Gartenhummel ist eine soziale Wildbiene, die in einem Staat lebt, so wie andere Hummeln auch. Ihre Völker sind mit 50 bis 120 Arbeiterinnen relativ klein. Im Herbst überwintern nur die begatteten Weibchen und gründen im nächsten Frühjahr als Königinnen neue Völker.

Lebensraum: Waldränder und angrenzende Wiesen, Streuobstwiesen, Hochwasserdämme, regelmäßig auch im Siedlungsbereich in Parkanlagen und Gärten.

Blüten: Als langrüsselige Hummel besucht die Gartenhummel vor allem Blüten mit einer langen Blütenröhre, wie beispielsweise Lippenblütler wie der Rote Fingerhut und Schmetterlingsblütler, zu denen auch der Klee gehört.

Nistplatz: Nistet meist auf oder knapp unter der Erdoberfläche, auch in verlassenen Vogelnestern, Vogelnistkästen, verlassenen Mäusenestern, in Scheunen, Schuppen oder auf Dachböden.

Verwandtschaft: In Europa gibt es etwa 70 Hummelarten, davon kommen 36 in Deutschland vor. Die Gartenhummel kann, außer mit der häufigen Dunklen Erdhummel auch mit den wesentlich selteneren Arten Heidehummel (Bombus jonellus), Feldhummel (Bombus ruderatus) und Tonerdhummel (Bombus argillaceus) verwechselt werden.

Schon gewusst? Ganz untypisch für Wildbienen sammelt die Gartenhummel Pollen und Nektar noch in großer Entfernung zum Nest. Bis zu 2 km legt sie zurück! Sie zählt damit zu den Weitstreckenfliegern. Es gibt auch andere Hummelarten, die ebenfalls 1 – 2 km zurücklegen. Jedoch haben diese meist große Völker. Die Gartenhummel, mit ihrem kleinen Volk, ist hier eine Ausnahme.