Wiesen-Pippau

Wuchshöhe 30 – 120 cm
Blütezeit Mai – September
Standort sonnig bis halbschattig auf durchlässigen, sandig-lehmigen Böden, die mäßig feucht, nährstoffreich, tiefgründig und schwach sauer sind.
Lebensdauer zweijährig

(Crepis biennis)

In Mitteleuropa ist der Wiesen-Pippau ein sogenannter Archäophyt. Das bedeutet, dass er nicht schon immer hier vorkam, sondern vor 1492 (als Christoph Kolumbus Amerika erreichte) durch menschlichen Einfluss eingeführt und bei uns heimisch geworden ist. Aufgrund dieser langen Zeit ist er (anders als Neophyten, die erst später eingeschleppt wurden) ein fester Bestandteil des Ökosystems. Das wird insbesondere durch sein Nahrungsangebot für eine Vielzahl von Tieren deutlich. Für Schmetterlingsarten wie der Bocksbarteule dient er als Raupenfutter, die Pollen ernähren einige Wildbienenarten und die Samen werden gerne von Vögeln gefressen. Die flugfähigen Früchte verbreiten sich über den Wind (Anemochorie), durch Haftung an Tierfell oder durch Menschen, die ihr Lungenvolumen auf die Probe stellen möchten. In einem geeigneten Standort ist der Wiesen-Pippau sehr robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Pflanzen: Frühjahr bis Sommer; 20 cm Abstand, gut gießen

Pflege: Du musst ihn nur bei längerer Trockenheit gießen. Er ist pflegeleicht und braucht keine Düngung. Er ist nicht mähverträglich und nicht trittfest.

Schon gewusst? Der Pippau eignet sich – wie der Löwenzahn – als Pusteblume.

Bärtige Sandbiene

Größe M: 10 – 12 mm; W: 10 – 11 mm)
Flugzeit Ende März

(Andrena barbilabris)

Am besten ist die Bärtige Sandbiene kurz vor der Paarung zu beobachten. Denn die Männchen schlüpfen etwas früher als die Weibchen und fliegen dann wartend und suchend über den Boden. Sie leben solitär, nisten jedoch meist zu mehreren in Kolonien. Daher können meistens mehrere Männchen beobachtet werden. Die Weibchen hinterlassen während des Nestbaus und der Versorgung der Brutzellen in dem sandigen Boden weder ein Einflugloch noch irgendwelche für den Laien sichtbaren Spuren. Trotzdem finden sie ihre Nester immer wieder und graben sich zu ihnen durch. Der Vorderkörper der Bärtigen Sandbiene muss für die flinken Grabarbeiten frei bleiben, deshalb besitzt sie an den Hinterbeinen lockenartige Fasern mit denen sie die Pollen einsammelt. In Deutschland steht die Bärtige Sandbiene auf der Vorwarnstufe der Roten Liste. Insbesondere der Rückgang ihrer Lebensräume macht ihr zu schaffen.

Lebensraum: Fast ausschließlich in Sandgebieten z. B. in Sandheiden, an Waldrändern, in Binnendünen und Flugsandfeldern, in Sand- und Kiesgruben, auf Bahn- und Hochwasserdämmen, an Ruderalstellen, etc.

Blüten: Sie ist polylektisch, d. h. sie sammelt Pollen und Nektar an verschiedenen Arten aus insgesamt 13 Pflanzenfamilien. Eine Vorliebe hat die Bärtige Sandbiene für blühende Bäume (Weiden etc.).

Nistplatz: Sie bevorzugt sonnige und trockene Standorte mit sandigem und möglichst vegetationsfreiem Substrat. In sandigen Gebieten nistet sie auch zwischen Kopfsteinpflaster. Die Hohlräume werden mit kräftigen Schwimmbewegungen ausgegraben. In der Lebenszeit eines Weibchens werden 2 – 3 Nester gebaut mit jeweils 2 – 3 Brutzellen.

Verwandtschaft: Die Bärtige Sandbiene gehört zu den kurzzungigen Bienen und braucht deshalb offene, flache Blüten, um an den Nektar zu gelangen.

Schon gewusst? Die Bärtige Sandbiene ist – wie fast alle Wildbienen – sehr friedlich und kommt mit ihrem Stachel auch nicht durch unsere Haut.