Großblütige Königskerze

Wuchshöhe 150 cm
Blütezeit Juni – September
Standort sonnig auf eher durchlässigen, trockenen bis frischen, nährstoffreichen und kalkhaltigen basischen Böden
Lebensdauer zweijährig

(Verbascum densiflorum)

Sie ist wahrlich eine Königin unter den Wildpflanzen. Die imposante Staudenpflanze entwickelt im ersten Jahr nur eine große Blattrosette. Im zweiten Jahr wächst sie zu einer stattlichen Pflanze heran und bildet einen großen Blütenstand mit bis zu 200 Einzelblüten. Sie ist eine der besten Pollenlieferanten. Allerdings müssen sich die Insekten beeilen: Pollen gibt es nur zur Insekten-Rushhour bis morgens, etwa gegen 10 Uhr. Insektenbeobachtungen lohnen sich daher besonders zwischen 8:00 und 10:00 Uhr.

Pflanzen: Frühjahr oder Spätsommer, 50 cm Abstand

Pflege: keine besondere Pflege. Wenn du nicht viel Platz im Garten hast, solltest du die Pflanze am Ende der Blütezeit radikal zurückschneiden. Denn sie ist mit ihren etwa 60 000 Samen durchaus in der Lage sich ausreichend zu vermehren. Wenn du die Möglichkeit hast, dann lasse sie aber stehen: Ihre markhaltigen Stängel werden ab dem dritten Jahr von Wildbienen besiedelt, die dann im Folgejahr schlüpfen.

Schon gewusst? Sowohl bei den alten Griechen als auch zu keltischen Sonnenwendfesten wurde die großblütige Königskerze in Pech oder Harz getaucht und als Fackel verwendet. Ihre Stängel und Blätter dienten – in Streifen geschnitten – auch als Lampendochte.

Sechsfleck-Widderchen

Größe Flügelspannweite: 30 – 38 mm, Raupen: 22 mm Körperlänge
Flugzeit Mai – Oktober

(Zygaena filipendulae)

Obwohl es aufgrund seiner Stellung im biologischen System zu den „Nachtfaltern“ gehört, ist das Sechsfleck-Widderchen tagaktiv. Auffällig sind die je sechs blutroten Flecken auf der Oberseite der schwarzen Vorderflügel, daher wird es auch Blutströpfchen genannt. Diese Signalfärbung signalisiert Fressfeinden: Achtung – ich bin giftig! Stimmt wirklich: Der Falter enthält Gift. Und auch die Raupe macht nicht nur einen gelbgiftigen Eindruck. Bei mechanischer Reizung sondert sie mehrere Tropfen eines blausäurehaltigen Wehrsekrets ab.

Violette und gelbe Blüten werden von den Faltern bevorzugt, die deshalb auch die Großblütige Königskerze gerne anfliegen. Die Raupen kannst du im September auf blütenreichen Wiesen entdecken. Dort überwintern sie auch. Erst im Juni des darauffolgenden Jahres sind sie ausgewachsen und verpuppen sich. Durch den Verlust blütenreicher Wiesen und Brachen ist die Art insgesamt rückläufig und gefährdet.

Lebensraum: Die Art besiedelt die unterschiedlichsten Lebensräume wie z. B.: Feuchtgebiete, Kalkmagerrasen, lichte Waldlandschaften, Brachland, Moore etc.

Nistplatz: Die Entwicklung der Raupen findet oft auf verschiedenen Kleearten mit gelber Blüte statt, vor allem auf Gemeinem Hornklee.

Verwandtschaft: Das Sechsfleck-Widderchen gehört zur Schmetterlingsfamilie „Widderchen“ (Zygaenidae). Guck bei der Artbestimmung aber genau hin: es gibt noch andere Widderchen-Arten mit sechs roten Flecken!

Schon gewusst? Achtung – giftig! Das Sechsfleck-Widderchen erhält seine giftige Komponente, die Blausäure freisetzen kann, meist aus dem Hornklee. Aber es kann das Gift – sogenannte cyanogene Glycoside – auch selbst herstellen.