(Dipsacus fullonum)
Die Wilde Karde könnte man glatt für eine Distel halten. Ist sie aber nicht. Sie gehört botanisch zur Unterfamilie der Kardengewächse. Man findet sie auf Brachen, am Wegesrand und auch an den Randstreifen der Autobahnen. Die Wilde Karde ist außerordentlich beliebt bei Insekten mit langen Rüsseln, wie einigen Hummeln und Faltern. Dort, wo die Blätter am Stängel ansetzen, sammelt sich Wasser, das Insekten und selbst Vögel gern als Tränke benutzen. Und dann die wirklich coolen lila Blüten: Ihre Besonderheit ist, dass sie nicht direkt komplett blühen – ihre Einzelblüten entfalten sich ringförmig von der Mitte des Blütenstandes ausgehend, sowohl nach oben wie auch nach unten. Allerdings brauchst du etwas Geduld, denn sie blüht erst im zweiten Jahr!
Die Wilde Karde ist auch im Winter noch eindrucksvoll und ihre getrockneten Blütenstände eignen sich hervorragend für Dekozwecke. Aber Achtung: sie piekst gewaltig.
Pflanzen: März – April mit Pflanzabstand von 35 bis 40 cm
Pflege: benötigt keinerlei Pflege, aber halte den Boden leicht feucht und lass ihn nicht ganz austrocknen.
Schon gewusst? Der Gattungsname Dipsacus spielt auf das Regenwasser an, das sich in der Blattrosette sammelt und das man als durstiger Wanderer trinken könnte. Er leitet sich ab vom griechischen Wort „dipsa“ für „Durst“.
Die stacheligen Blütenstände der Wilden Karde wurden früher von Webern zum Aufrauen von Wollstoffen genutzt.
(Bombus lapidarius)
Schwarz mit rotbraunem Hinterende summt sie durch den Garten. Die Männchen haben auch noch einen gelben „Kragen“ und einen gelben Fleck im Gesicht und ähneln den Wiesenhummeln. Sie gehören zu den langrüsseligen Hummeln und bedienen sich gerne auch am Nektar der Wilden Karde. Wie alle Hummeln können auch Steinhummeln stechen, aber keine Panik: sie sind sehr friedlich. Die Steinhummel hat ihren Namen dem Brutverhalten ihrer Königin zu verdanken: Sie baut ihre Nester bevorzugt unter Steinhaufen. Im Herbst bevor das Hummelvolk stirbt, schlüpfen voll ausgebildete Weibchen und Drohnen und verpaaren sich. Nur die Weibchen – die zukünftigen Königinnen – überwintern und gründen im Frühjahr ein neues Volk. Man erkennt sie daran, dass sie besonders groß sind.
Lebensraum: Vor allem im Offenland, weniger häufig im Wald. Waldränder, alte Weinbergbrachen, Streuobstwiesen, Magerrasen, regelmäßig auch im Siedlungsbereich in Parkanlagen und Gärten
Blüten: polylektisch, d. h. sie besucht verschiedenen Blüten und ist nicht spezialisiert.
Nistplatz: Nistet oberirdisch in Hohlräumen, z. B. in Trockenmauern, in Steinhaufen und Felsspalten, in Gebäuden (Scheunen, Ställe, Schuppen, Dachböden), in Vogelnistkästen, aber auch unterirdisch in Mäusenestern.
Verwandtschaft: Hummeln gehören zur Gattung Bombus und sind echte Bienen. Sie leben aber anders als die meisten Wildbienen sozial in einem kleinen Staat mit – je nach Art – 50 bis 600 Tieren. Weltweit gibt es etwa 250 Hummelarten, 36 davon in Deutschland. Die Steinhummel ist eine unserer häufigsten Hummeln. Sie bildet Völker mit bis zu 300 Tieren. Einige seltene Hummelarten sehen ihr aber ähnlich.
Schon gewusst? Zur Steinhummel gehört auch eine Kuckuckshummel. Kuckuckshummeln sind Sozialparasiten. So wie der Vogel lassen die Kuckuckshummeln ihre Larven von fremden Hummeln aufziehen. Jede Kuckuckshummelart parasitiert bei bestimmten „normalen“ Hummelarten. Die Felsen-Kuckuckshummel parasitiert bei der Steinhummel.