Gewöhnliches Leimkraut
(Silene vulgaris)
Das Gewöhnliche Leimkraut begeistert mit seinen weißlich-rosa Blüten, die wie kleine Ballonröckchen an den Stielen sitzen. Auch im abgeblühten Zustand bleiben sie erhalten und sehen noch dekorativ aus. Aufgrund dieser Blütenform wird es auch Taubenkropf-Leimkraut, Aufgeblasenes Leimkraut oder Blasen-Leimkraut genannt.
Die Pflanze wird vor allem von Faltern und langrüsseligen Bienen bestäubt, die an den Nektar in den tiefen Blüten gelangen können. Einige Hummeln betätigen sich als Nektardiebe, die – statt durch den Blütenkelch zu kriechen und dabei die Blüte zu bestäuben – lieber von außen ein kleines Loch in den Blütenkelch beißen und auf diesem kurzen Weg den Nektar stibitzen.
Die Blüten des Gewöhnlichen Leimkrauts sind immer geöffnet, verströmen aber nur in den Nachtstunden einen kleeartigen Duft.
Für viele Eulenfalterarten ist das Leimkraut auch eine wichtige Raupen-Nahrungspflanze, z. B. für die Silberpunkt-Höckereule. Für die spezialisierte Leimkraut-Kapseleule ist es sogar die einzige Nahrungspflanze.
Pflanzen: Leimkraut kannst du von Frühjahr bis Herbst pflanzen mit 25 – 30 cm Abstand.
Pflege: Gewöhnliches Leimkraut benötigt keine besondere Pflege und auch keine Düngung. Es verträgt wechselnde Feuchte.
Schon gewusst? Junge Triebe kann man vor der Blüte pflücken und wie Gemüse verwenden oder roh zu einem Salat geben.
Gammaeule
(Autographa gamma)
Ihren Namen hat die Gammaeule von einer kleinen silbrigen Zeichnung auf ihren Vorderflügeln, die dem griechischen Buchstaben Gamma ähnelt. Sie ist einer unserer häufigsten Nachtfalter und besucht die Blüten vieler verschiedener Arten. Mit ihrem langen Saugrüssel kommt sie besonders gut an den Nektar des Gewöhnlichen Leimkrautes und hat hier nicht so viele Konkurrenten!
Lebensraum: Die Gammaeule gehört zu den Wanderfaltern, die zur Reproduktion teilweise weit entfernte Gebiete aufsuchen. Sie kommt von Nordafrika bis nach Eurasien und Grönland vor. Du kannst sie fast überall finden, nur geschlossene Waldgebiete meidet sie.
Blüten: Die Gammaeule ist ein Generalist und saugt an vielen verschiedenen Blüten Nektar.
Nistplatz: Das Weibchen legt die Eier einzeln oder in kleinen Gruppen in lückigem Bewuchs mit offenem Boden ab. Die Raupen ernähren sich von vielen verschiedenen Futterpflanzen.
Verwandtschaft: Es gibt verschiedene Arten, die zur Gattung Autographa gehören. Manche können nur von Spezialisten von der Gammaeule unterschieden werden.
Schon gewusst? Bei der Fußball-EM 2016 ging das Bild einer Gammaeule um die Welt, die sich dem Fußballstar Christiano Ronaldo auf die Nase gesetzt hatte, als er verletzt auf dem Rasen saß.
