Großer Wiesenknopf

Wuchshöhe 60 – 110 cm
Blütezeit Juni – August
Standort sonnig bis halbschattig auf feuchten, sandigen bis lehmigen, humus- und nährstoffreichen Böden
Lebensdauer mehrjährig

(Sanguisorba officinalis)

Der Große Wiesenknopf, auch Bibernelle genannt, lebt in wechselfeuchten bis nassen Wiesen, die heutzutage selten sind. Die krautige Pflanze ist in der Lage sich selbst zu bestäuben, wird allerdings vor allem von Bienen und Schmetterlingen bestäubt, die sie mit ihrem süßen Nektar lockt. Eine besondere Bedeutung hat der Große Wiesenknopf für die beiden Schmetterlingsarten Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) und Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius), deren Raupen sich am Anfang ihres Lebens ausschließlich von seinen Blütenköpfen ernähren.

Pflanzen: im Frühjahr oder Spätsommer

Pflege: Er braucht keine besondere Pflege, aber sorge dafür, dass er genug Wasser hat!

Verwandtschaft: Man sieht es ihm nicht direkt an, aber der Große Wiesenknopf gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae)

Schon gewusst? Dem Großen Wiesenknopf wird eine blutstillende Wirkung nachgesagt, was auch im lateinischen Namen – sanguis für Blut und sorbere für einsaugen – wiedergegeben ist.

Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Größe Flügelspannweite: 35 – 40 mm
Flugzeit Ende Juni – Ende August

(Maculinea nausithous)

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling hat eine raffinierte Überlebensstrategie entwickelt, in der die Blüten des Großen Wiesenknopfes eine zentrale Rolle spielen: Sie dienen als Balz- und Schlafplatz sowie zur Eiablage und als Raupenfutter. Im Alter von etwa zwei Wochen lassen sich die Raupen dann zu Boden fallen und von der Rotgelben Knotenameise (Myrmica rubra, auch Rote Gartenameise genannt) finden. Sie verändern ihre Körperform, um den Larven dieser Ameisenart zu ähneln und imitieren deren Duft. So werden sie von den Ameisen adoptiert und in ihre Nester getragen, wo sie sich parasitisch etwa zehn Monate lang von deren Brut ernähren und ein zuckerhaltiges Sekret ausscheiden, dass die Ameisen auflecken. Nach der Verpuppung müssen die Falter schnell das Nest verlassen, da sie nun keinen Nestgeruch mehr haben und die Ameisen nicht mehr täuschen können.

Durch diesen komplexen Lebenszyklus ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling nicht nur vom Vorkommen von Feuchtwiesen, sondern auch vom Großen Wiesenknopf und den Ameisen abhängig, ohne die er nicht existieren kann.

Lebensraum: feuchte oder wechselfeuchte Wiesen, Ränder von Gräben, Gewässern und Niedermooren
Raupenentwicklung: Am Großer Wiesenknopf und in Nestern der Wirtsameisenart

Verwandtschaft: Er gehört zur Familie der Bläulinge (Lycaenidae), die weltweit ca. 5200 Arten umfasst. In Mitteleuropa kommen 140 Arten vor. Da die Männchen vieler europäischer Arten blaue Flügel haben, hat die Familie ihren deutschen Namen „Bläulinge“ erhalten.

Schon gewusst? 75% aller Bläuling-Arten leben mit oder von Ameisen! Das kann so aussehen, dass die Raupen in den Ameisenbau getragen und dort gefüttert werden oder sich von den Ameiseneiern und –larven ernähren, wie beim Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Es gibt aber auch Arten, deren Raupen auf ihren Futterpflanzen ein süßliches Sekret ausscheiden und deshalb von den Ameisen bewacht werden, wie dies auch bei Blattlauskolonien der Fall ist.