Gewöhnliches Leinkraut

Wuchshöhe 20 – 40 cm, seltener auch bis 70 cm
Blütezeit Juni – Oktober
Standort sonnig auf trocken bis frischen, lockeren, steinig-sandigen und nur mäßig nährstoffreichen Böden
Lebensdauer mehrjährig, bildet Ausläufer

(Linaria vulgaris)

Bestäubt wird das Gewöhnliche Leinkraut, im Volksmund auch „Kleines Löwenmaul“ genannt, nur von Hummeln und weiteren großen Wildbienenarten, da die Pflanze zu den „Kraftblumen“ zählt. Dies bedeutet, dass die Unterlippe der Blüte durch ein federndes Gelenk an die Oberlippe gepresst wird. Nur große Insekten schaffen es, genug Kraft aufzuwenden um an den Nektar und die Pollen zu gelangen. Erdhummeln sparen sich ihre Kräfte und beißen einfach ein Loch in den Blütensporn, in dem sich der Nektar befindet.
Das Gewöhnliche Leinkraut nutzt verschiedene Transportmittel für die Verbreitung seiner kleinen, geflügelten Samen: Zum einen werden sie als Segelflieger durch den Wind verbreitet. Als Wasserhafter bleiben sie an feuchtem Fell und Gefieder hängen. Auch die Verbreitung durch Ameisen kommt häufig vor. Bis zu 32.000 dieser Samen bildet eine einzige Pflanze!

Pflege: Du kannst das Gewöhnliche Leinkraut – vor allem bei Trockenheit – mäßig gießen.

Schon gewusst? Ein weiterer Name des Leinkrauts ist „Frauenflachs“. Er bezieht sich auf die Nutzung zur Ehrung Marias. Dazu wurde in den Kräuterbüscheln an Mariä Himmelfahrt oft das Gewöhnliche Leinkraut mit eingebunden und noch heute werden am Niederrhein die Marienbilder mit Leinkraut geschmückt.

Dunkle Erdhummel

Größe Königinnen: 20-23 mm, Männchen: 14-16 mm, Arbeiterinnen: 11-17 mm
Flugzeit W: März – August; M: Juli – August

(Bombus terrestris)

Durch den Gemüsebau wurde die Dunkle Erdhummel weltweit bekannt. Als Zuchthummel kommt sie in Gewächshäusern und im Freiland als Bestäuberin für Kulturgemüse und den Obstanbau zum Einsatz. Doch dieser Einsatz der Dunklen Erdhummel ist in vielen Ländern nicht unumstritten: Sie wurde für die Landwirtschaft eingeführt, blieb aber natürlich nicht in den Gewächshäusern, sondern brach aus und verbreitete sich, was negative Folgen für dort heimische Arten hat. Eine der größten Hummeln der Erde, die bis zu 4,5 cm lange südamerikanische Riesenhummel Bombus dahlbomii, ist auf diese Weise – durch Nahrungskonkurrenz und vor allem Parasiten der Dunklen Erdhummel – vom Menschen an den Rand des Aussterbens gebracht worden.

Da die Dunkle Erdhummel schon bei niedrigen Temperaturen flugfähig ist, ist sie eine der ersten Wildbienenarten im Jahr. Ihre pelzige Behaarung und der kräftige Körperbau bieten ihr guten Schutz gegen die Kälte.

Weil ihr kurzer Rüssel es ihr nicht ermöglicht an allen Pflanzen den Nektar zu erreichen, hat sie in diesen Fällen zu einer anderen Strategie gefunden: Sie beißt einfach die Blüte am Ansatz auf – so auch beim Gewöhnlichen Leinkraut.

Lebensraum: Fast überall zu finden, meidet aber dichte Wälder. Auch im Siedlungsbereich in Gärten und Parkanlagen.

Blüten: polylektisch, d. h. sie ist nicht spezialisiert. Nektarraub durch Aufbeißen der Blüten vieler Pflanzenarten, deren Nektar sie mit ihrem kurzen Rüssel nicht erreicht.

Nistplatz: Überwiegend unterirdisch, besonders in verlassenen Mäusenestern und Maulwurfsgängen bis zu 1,5 m tief, gelegentlich auch in Hohlräumen nahe der Erdoberfläche, z. B. unter den Dielen eines Schuppens oder in Mauerlöchern über dem Boden.

Verwandtschaft: Hier besteht Verwechslungsgefahr: Die Hellgelbe Erdhummel (Bombus lucorum) ähnelt stark der Dunklen Erdhummel (Bombus terrestris). Sie teilen ebenfalls den gleichen Lebensraum.

Schon gewusst? Ein Hummelvolk der Dunklen Erdhummel kann bis zu 600 Tiere umfassen und bildet somit die größten Staaten unter den heimischen Hummelarten.