Wiesen-Witwenblume

Wuchshöhe 30 – 100 cm
Blütezeit Mai – August
Standort sonnig bis halbschattig auf trockenen bis frischen, durchlässigen, kalkhaltigen Böden
Lebensdauer mehrjährig, samt sich leicht aus

(Knautia arvensis)

Bis zu 50 kleine Einzelblüten hat die Wiesen-Witwenblume in ihrem „Blumenkörbchen“, das wir als eine Blume wahrnehmen. Ihre lange Blütezeit garantiert eine ausdauernde Nahrungsquelle für viele Tagfalterarten. Aber auch Wildbienen kosten gerne von den lila Blüten. Die Knautien-Sandbiene lässt sich bevorzugt an der Wiesen-Witwenblume sehen. Sie ist auf diese und ihre nahen Verwandten angewiesen.

Die Wiesen-Witwenblume ist mehrjährig und besitzt einen Wurzelstock (Rhizom) als Überdauerungsorgan. Ihre Samen besitzen einen Ölkörper, den Ameisen mögen und deshalb einsammeln. Aufgrund ihrer Behaarung werden die Samen aber auch von anderen Tieren (unter anderem auch Menschen) verbreitet.

Achtung: Die Wiesen-Witwenblume hat einen Doppelgänger. Die Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) sieht ihr auf den ersten Blick sehr ähnlich. Aber wenn du die Blüte von unten anschaust, wird die Unterscheidung leicht: Die Tauben-Skabiose hat zwischen den grünen Kelchblättern schwarze Kelchborsten und der Stängel der Wiesen-Witwenblume ist abstehend behaart.

Pflanzen: im Frühjahr oder Herbst mit 60 cm Pflanzabstand, gut angießen

Pflege: bei Hitze solltest du sie gelegentlich gießen, ein kompletter Rückschnitt im Oktober fördert ihre Langlebigkeit.

Schon gewusst? Unter den richtigen Bedingungen bleiben die Samen der Wiesen-Witwenblume bis zu 35 Jahre lang keimfähig. Damit überdauern sie länger, als viele andere Samen. Tatsächlich ist es aber nicht so ungewöhnlich, wie es sich zunächst anhört. Eine Keimfähigkeit von Samen über mehrere Jahrzehnte ist gar nicht so selten. Es gibt sogar Arten, deren Samen Jahrhunderte überdauern können. 

Knautien-Sandbiene

Größe 13 – 16 mm
Flugzeit Mai – August

(Andrena hattorfiana)

Die Knautien-Sandbiene kannst du oft gut erkennen: Sie ist relativ groß für eine Wildbiene. Der vordere Teil ihres Hinterleibs ist rot gefärbt, eine Eigenschaft die nur sehr wenige Wildbienen aufweisen. Zudem ist sie zuverlässig an der Wiesen-Witwenblume anzutreffen und trägt dann ihre „roten Hosen“, welche durch das Sammeln der purpurfarbenen Pollen der Wiesen-Witwenblumen zustande kommen.

Sie ist auf Kardengewächse (Dipsacaceae) spezialisiert. Für die Versorgung ihres Nachwuchses sammelt die Knautien-Sandbiene nur den Pollen der Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) oder – wenn diese nicht vorhanden ist – auch den Pollen der Wald-Witwenblume (Knautia dipsacifolia) und der Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria).

Lebensraum: Trockene Fettwiesen, Streuobstwiesen, Hochwasserdämme, Magerrasen, Waldränder

Nistplatz: Die Nester werden im Boden auf eher schütter bewachsenen Flächen angelegt und finden sich beispielsweise auch auf extensiv bewirtschafteten Heuwiesen, Pferdewiesen oder Trampelpfaden. Sie bestehen aus einem selbstgegrabenen Hauptgang und mehreren Seitengängen, an deren Ende jeweils eine Brutzelle liegt. Den Nesteingang verschließt die Biene mit einem Pfropfen aus Erde und Körpersekret.

Verwandtschaft: Mit anderen Sandbienen-Arten mit rotgefärbtem Hinterleib kann sie verwechselt werden. Der spezialisierte Blütenbesuch und die purpurfarbenen „Hosen“ sind eine zuverlässige Bestimmungshilfe.

Schon gewusst? Die Bedornte Wespenbiene (Nomada armata) legt ihre Eier in die Nester der Knautien-Sandbiene. Sie ist eine „Kuckucks-Biene“, deren Nachkommen sich vom Inhalt der Brutzellen der Wirtsbiene ernähren.